Forschung für explosionssichere Gebäude
Sprengstoffanschläge passieren überall auf der Welt – oft auch in unserer unmittelbaren Nähe. Der Schutz von Bauwerken und Fassaden gegen Sprengstoffanschläge und Explosionen ist ein zentraler Forschungsbereich des Fraunhofer EMI. Dazu werden Computersimulationen aufgesetzt und auf dem Gelände des Instituts in Efringen-Kirchen Sprengversuche durchgeführt. »Auf unserem Gelände können wir skalierte Kleinversuche durchführen, in gewissen Ausnahmefällen benötigt man Versuche im echten Maßstab 1:1. Deshalb freuen wir uns über die Kooperation mit der Firma Lhoist Germany/Rheinkalk GmbH im benachbarten Kalksteinbruch des Werks Istein. Hierdurch können wir für die Sicherheitsforschung wichtige Erkenntnisse gewinnen«, sagt Dr. Alexander Stolz, Leiter des Geschäftsfelds Sicherheit. Solche Tests sollen zeigen, ob die Fassadenelemente der Druckwelle einer Explosion standhalten und Personen im Gebäude wirklich schützen können. Diese Standfestigkeit der Elemente ist für die Personen hinter der Fassade lebenswichtig.
Es wurden sechs Elemente in zwei Versuchen mit unterschiedlichem Abstand zwischen Ladung und Prüfelementen getestet. Hierbei wird nach Normen geprüft, in den beiden Fällen nach der Norm »Fenster, Türen und Abschlüsse – Sprengwirkungshemmung« mit zwei unterschiedlichen Ladungsabständen.
Kunde war die Firma FICHET mit Sitz in Frankreich, Belgien und Luxemburg. Sie entwickelt Sicherheitslösungen für Gebäude und stellt diese auch her. FICHET arbeitet bereits seit 1992 mit dem Fraunhofer EMI zusammen. »Wir freuen uns über die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer EMI. Mehr als 30 Tests wurden in unserem Auftrag am Fraunhofer EMI durchgeführt«, sagt Yoann Stéglé von FICHET.
Besonders hervorzuheben ist auch die Kooperation der lokalen Arbeitgeber Fraunhofer EMI und Lhoist Germany/Rheinkalk GmbH, zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit. Tests dieser Art sind weder für die Mitarbeitenden im angrenzenden Steinbruch noch für die Anwohnerinnen und Anwohner alltäglich. Deshalb hat das Fraunhofer EMI transparent über das Bürgermeisteramt und im Gemeindeblatt Efringen-Kirchen über Zweck und genaue Uhrzeit der Versuche informiert und steht auch für Nachfragen der Bürgerinnen und Bürger jederzeit zur Verfügung.