Das Verbundprojekt »LamA« zur Verbesserung der Luftqualität in Kommunen

Das Verbundprojekt »LamA« zur Verbesserung der Luftqualität in Kommunen

Das Sofortprogramm der Bundesregierung »Saubere Luft 2017–2020« hat das Ziel, Stickoxidwerte in Kommunen zu senken. Sieben Fraunhofer-Institute, darunter auch das Fraunhofer EMI, setzen sich in dem Verbundprojekt »LamA – Laden am Arbeitsplatz« für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Kommunen ein, die mit besonders hohen Stickoxidwerten zu kämpfen haben.

 

Umweltschutz ohne Einbußen bei Mobilität

Umweltschutz ist ein hohes und notwendiges Gut. Mobilität als entscheidender Erfolgsfaktor für die Wirtschaft ebenso. Diese beiden Ziele müssen sich nicht ausschließen. Fraunhofer nutzt die Chance, als Arbeitgeber den Wandel zu nachhaltiger Mobilität zu unterstützen, indem den Mitarbeitenden an 18 Fraunhofer-Standorten Infrastrukturen zum Laden von Elektrofahrzeugen am Arbeitsplatz bereitgestellt werden. Die Ladeinfrastruktur wird netzdienlich aufgebaut, das heißt, dass die neuen Ladepunkte in die vorhandene Energieinfrastruktur integriert werden, ohne diese zu überlasten. Die Ladeinfrastruktur soll auch den Fraunhofer-Fuhrparks sowie Dritten zur Verfügung stehen, sodass beispielsweise Anwohner ebenfalls von den Lademöglichkeiten profitieren und Impulse für ein Umdenken erhalten.

Insgesamt werden 310 AC-Ladepunkte (bis 22 Kilowatt) und 28 DC-Ladepunkte (bis 150 Kilowatt) an den 18 Fraunhofer-Standorten bereitgestellt. Die Standorte Stuttgart, Freiburg und Dresden werden als Leuchtturmprojekte ausgebaut.

 

Fraunhofer EMI übernimmt Resilienzanalyse des Ladenetzes und der Infrastruktur

Das Fraunhofer EMI übernimmt im Projekt LamA die Leitung der Resilienzanalyse des Ladenetzes und der Infrastruktur. Zu den Zielen gehören resiliente Stromnetze zur sicheren Versorgung von Ladestellen sowie sichere Informationsverarbeitung zur Steuerung und Verwaltung. Gleichzeitig soll ein größtmögliches Maß an Komfort gelten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Interaktion von Erzeuger, Verbraucher, Speicher und Netz. Hier gilt es, Schwachstellen zu identifizieren und Schutzmaßnahmen zu bewerten.

Gerade im Bereich der Analyse kritischer Versorgungsnetze kann das Fraunhofer EMI auf seine Erfahrungen zurückgreifen. Zur Visualisierung von Netzabhängigkeiten und damit verbundenen Kaskadeneffekten hat das Fraunhofer EMI zum Beispiel 2017 das Softwaretool CAESAR (Cascading Effect Simulation in Urban Aereas) entwickelt. Durch ein gesteigertes Verständnis von Kaskadeneffekten können Vorschläge für eine robustere, gekoppelte Infrastruktur geliefert und Folgen von Ausfällen verringert werden.

LamA – Laden am Arbeitsplatz

Sieben Fraunhofer-Institute bündeln im Verbundprojekt »LamA – Laden am Arbeitsplatz« mit einer Laufzeit bis Herbst 2020 ihre Kompetenzen. Den Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Netzanbindung in Freiburg begleitet als weiterer Projektpartner der regionale Energiedienstleister badenova. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt mit acht Millionen Euro.

Beteiligte Fraunhofer-Institute

 

  • Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, IAO
  • Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, ISE
  • Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, ISI
  • Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI
  • Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie, SIT
  • Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung, IFAM
  • Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme, IVI
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