Zünd- und Anzündmittel sind sprengstoffhaltige, einmalig verwendbare Komponenten, die für die Auslösung einer detonativen Umsetzung oder des Abbrandes einer Explosivstoffladung verwendet werden. Sie werden nicht nur im Verteidigungsbereich, sondern auch in der Automobilbranche (zum Beispiel bei Airbags), in der Luft- und Raumfahrt sowie im Bergbau eingesetzt. Da ihre Anwendung immer sicherheitskritisch ist, müssen Zünd- und Anzündelemente sicher und zuverlässig sein. Das bedeutet, dass sie genau dann korrekt auslösen, wenn sie mit dem spezifizierten Auslösesignal angesprochen werden und nur dann, auch nicht bei etwaigen Störeinflüssen.
Wegen des immer umfangreicher werdenden Einsatzes von elektromagnetisch strahlenden Systemen (Mobilfunk, Radio, Radar etc.) ist die Sicherheit von elektrischen Zündmitteln (Electro-Explosive Device, EED) zunehmend unter dem Aspekt der Auswirkungen möglicher Störeinflüsse zu betrachten, die in elektrischen Leitern wie Anschlussdrähten und Kabeln durch elektromagnetische Strahlung induziert werden können. Es muss sichergestellt werden, dass derartige elektromagnetische Störeinflüsse nicht zu einer unerwünschten Auslösung des Zündmittels führen. Fachwissenschaftler des EMI arbeiten seit vielen Jahren kontinuierlich an dieser Thematik mit ihren zahlreichen Facetten und sind aktive Mitglieder des nationalen Normenausschusses NA 140‑00‑20‑06 UA.