NEWHEAT – wehrtechnische Forschung für Europa
Das Fraunhofer EMI bringt seine Kompetenzen im Bereich der Werkstoffuntersuchung und modellierung sowie der numerischen Simulation der Projektil-Ziel-Interaktion im Projekt NEWHEAT ein. Mit europäischen Partnern werden im Rahmen des von der Europäischen Kommission 2018 vorgeschlagenen und im Europaparlament 2021 beschlossenen European Defense Fund (EDF) gemeinschaftliche Fähigkeiten im Bereich der Wehrtechnik aufgebaut.
Die steigende Komplexität von Technologien und Systemen, begrenzte nationale Ressourcen sowie potenzielle Bedrohungen aus dem Außenraum machen die Zusammenarbeit der Nationen in Europa notwendig. Ein Beispiel für eine derartige Kooperation im Bereich der Verteidigungsforschung ist das EU-Projekt NEWHEAT (New European Warhead Technology). Hier arbeiten Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Norwegen, Polen, Schweden und Spanien an neuen Technologien zur Wirkung gegen gepanzerte Fahrzeuge und Infrastrukturziele.
Das Fraunhofer EMI untersucht mit Partnern aus anderen Nationen neue Konzepte zur Bekämpfung von militärischer und militärisch genutzter Infrastruktur. Hierbei stehen Ziele aus Hochleistungsbeton (High-Performance Concrete, HPC) im Fokus. Diese stellen für kleine und mittelgroße Penetratoren eine enorme Herausforderung dar, da aufgrund der deutlich größeren Festigkeit die Belastungen auf den Wirkkörper beim Impakt auf die Zielstruktur wesentlich ansteigen und somit die Wirksamkeit nicht per se vorausgesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang gilt es, mithilfe numerischer Simulationen und Experimenten neben Mono- auch Tandemanordnungen sowie neue Materialien zu untersuchen.