Lebenszeichendetektion im Katastrophenfall via UAV-getragener Sensorik
UAV (Unmanned Aerial Vehicle) -getragene Sensoren bieten im Katastrophenfall Hilfe bei der Auffindung von Opfern. Das EMI ist mit KI-basierten Datenanalysemethoden beteiligt.
Das BMBF-geförderte Projekt UAV-Rescue erforscht den Einsatz von Drohnen-getragener Sensorik zur Identifikation von Lebenszeichen.
UAV-Rescue ist ein interdisziplinäres, bilaterales Projekt, das im Rahmen der BMBF-Sicherheitsforschung gefördert und mit einem österreichischen Partnerprojekt durchgeführt wird. Es erforscht aus zahlreichen Perspektiven, ob, wie und mit welchen Konsequenzen sich auf einer Drohne befindliche Radar- und LiDAR Sensorik zur Auffindung von Personen in Katastrophenfällen wie z. B. dem Erdbebenunglück in Syrien und der Türkei nutzen lässt. Dabei konzentriert sich das deutsche Projektteam vorwiegend auf die Indoor-Erkundung, während das österreichische Partnerprojekt insbesondere die Großschadenslage ins Auge fasst.
Das EMI erforscht hierbei die Möglichkeiten, die KI-Methoden bieten, um die eigentlich vorwiegend zur Navigation und Kollisionsvermeidung aufgenommen Radardaten zu nutzen, um Lebenszeichen zu identifizieren. Dass Radar-basierte Sensorik dazu prinzipiell verwendet werden kann, ist aus der medizinischen Patientenüberwachung bekannt. Allerdings muss die Auswertungsalgorithmik sehr robust sein, um den Störungen, die aus der Bewegungen der Drohne und der rauen Umgebung eines Außeneinsatzes resultieren, begegnen zu können. Das EMI konnte im Projekt zeigen, dass künstliche Neuronale Netze in der Lage sind, in diesem fordernden Kontext mit ausreichender Genauigkeit Lebenszeichen zu identifizieren und zu unterscheiden, ob es sich um Zeichen von Leben oder anderweitig bewegten Objekte im Raum, wie z. B. im Wind flatternde Textilien oder Zimmerpflanzen, handelt. Dabei konnten durch die intensive Mitarbeit an der begleitenden Ethikforschung auch die ethischen und einsatzorganisatorischen Rahmenbedingungen evaluiert und positiv bewertet werden.