BREAS - Blast Response Assessment of Structures
Die Bundeswehr ist gegenwärtig in mehreren Auslandseinsätzen von globaler Bedeutung im Einsatz. Das erfordert die Unterbringung von Personal und der zugehörigen Infrastruktur am jeweiligen Einsatzort. Die Bevorratung von Munition im Einsatz erzeugt eine Gefährdung innerhalb der Unterkunftsinfrastruktur, welche es zu bewerten gilt. Das gleiche Gefahrenpotenzial birgt auch die Munitionslagerung im Grundbetrieb der Bundeswehr. Im Fall einer Umsetzung von Munition sind Personen oder Objekte erheblich gefährdet.
Das Fraunhofer EMI ist mit seiner Expertise und der Entwicklung von Softwarelösungen Teil eines Gremiums zur Bewertung der Sicherheit von Munitionslagerung. Neben dem EMI als wissenschaftlichem Partner sind Einrichtungen der Bundeswehr aus diesem Themenfeld, wie beispielsweise die Wehrtechnische Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik (WTD 52), das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistung, das Kommando für territoriale Aufgaben und das Logistikkommando der Bundeswehr, in diesem Gremium aktiv. Aufgrund der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit sind die Ergebnisse der EMI-Studien und die resultierenden Tools mittlerweile im Bundeswehrleitfaden zum Risikomanagement bei der Bevorratung von Munition integriert.
In Abhängigkeit von Truppenstärke und vorliegenden Vorschriften kann der Bedarf und die fachgerechte Lagerung mit der EMI-Software ASASP (Ammunition Storage and Site Planning Tool) bewertet werden. Im Abgleich mit den tatsächlichen räumlichen Gegebenheiten wird geprüft, ob Schutzabstände eingehalten werden können.
Bei Unterschreitung von Schutzabständen ermöglicht das EMI-Tool ESQRA-GE (Explosives Safety Quantitative Risk Assessment Germany) die Bewertung möglicher Risiken zur Entscheidungsunterstützung. Es werden Gefährdungen durch Splitter, Trümmer und Druckstoß und deren Auswirkungen auf Personen, Fahrzeuge und Gebäude abgeschätzt. Speziell die zu erwartenden Schäden an Gebäuden werden nur mit vereinfachten Modellen phänomenologisch betrachtet.
Daher wurde nach einer Möglichkeit gesucht, das Bauteilverhalten unter Druckstoßbelastung praxisgerecht und dennoch genau berechnen zu können. Ergebnis dieses Forschungsprojekts ist das Softwaretool BREAS (Blast Response Assessment of Structures), welches das Portfolio der Bundeswehr an Softwaretools im Rahmen der munitionstechnischen Sicherheit komplettiert.