Risikoanalyse für ehemaliges Munitionslager Mitholz
Im Dezember 1947 explodierte in dem unterirdischen Munitionslager Mitholz, Schweiz, ein Teil der eingelagerten rund 7000 Tonnen Munition, neun Menschen starben. In der eingestürzten Anlage und dem vorgelagerten Schuttkegel werden heute circa 3500 Tonnen Restmunition mit mehreren Hundert Tonnen Sprengstoff vermutet. Entgegen früherer Annahmen kommt eine aktuelle Risikoanalyse des Schweizer Verteidigungsdepartements (VBS) zum Schluss, dass die Risiken weiterer möglicher Explosionen deutlich über den akzeptierten Grenzwerten nach Schweizer Störfallverordnung liegen. Das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) als zuständige Fachstelle hat das Fraunhofer EMI beauftragt, die aktuelle Risikoanalyse des VBS und seine geplanten Maßnahmen zur Risikomitigation zu evaluieren. Die Zweitbeurteilung durch das EMI hat die Einschätzung des VBS bestätigt. Laufende Projektarbeiten beschäftigen sich mit komplexen Fragestellungen zu alternder Munition, deren genaue Verteilung unter eingestürztem Fels in dem weiträumigen Gebiet unbekannt ist. An Teilfunden wurde nachgewiesen, dass Munitionskörper mit funktionsfähigen Zündern ausgestattet sind, der Sprengstoff in seinem Urzustand erhalten blieb und Sprengstoffdichten vorliegen, die eine sympathetische Detonationsübertragung möglich machen.
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