Ein verlassener Koffer
Vergesslichkeit oder Vorsatz: Der Alltag eines Entschärfers
Entschärfer haben eine anspruchsvolle Aufgabe: Sie müssen tagtäglich unter Zeitdruck entscheiden, ob ein verdächtiges Objekt gefährlich ist oder nicht. Wichtiges Werkzeug dafür ist ein Roboter. Das vom Fraunhofer EMI koordinierte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte, bilaterale Projekt DURCHBLICK soll diesen Vorgang sicherer machen, indem Roboter mit neuen Detektionstechnologien ausgestattet werden. Weil das verdächtige Objekt dabei nicht bewegt werden soll, ist es besonders wichtig, dass die Untersuchungsmethoden berührungslos sind. Deshalb stehen solche Technologien im Fokus der Projektpartner in Deutschland und Österreich. Dazu gehört das bildgebende Verfahren der Röntgenrückstreuung, mithilfe dessen man auch in ein Objekt hineinschauen kann, das nur von einer Seite zugänglich ist. Das ist wichtig für den Fall, dass das Objekt in einer Ecke oder in einem Schließfach steht und kein Röntgendetektor für die klassische Bildgebung dahinter platziert werden kann. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Lokalisierung und Identifizierung radioaktiver Quellen aus der Distanz sowie die optische Erfassung der Einsatzumgebung. Bei allen möglichen technischen Lösungen werden auch immer die ethische und rechtliche Lage sowie die Folgen der Technologien für die Entschärfer und die Allgemeinheit betrachtet. Der Fokus des EMI liegt hier – neben der Koordination des Gesamtprojekts – auf der Röntgenrückstreutechnologie sowie der Datenfusion und -aufbereitung aller gewonnenen Informationen mit dem Ziel, diese für die Entschärfer auch unter großem Stress schnell und eindeutig interpretiertbar darzustellen. Weitere Informationen, auch zum Partnerprojekt in Österreich, unter www.durchblick-projekt.de