Seit 2008 befindet sich das Columbus-Modul der Internationalen Raumstation (ISS) im Orbit. Seit dieser Zeit schlagen Teilchen natürlichen und anthropogenen Ursprungs dort ein. Dagegen ist es gut geschützt, denn der Schutzschild wurde am Fraunhofer EMI entwickelt und getestet.
Durch seine große Oberfläche und die lange Orbitalzeit haben sich inzwischen einige Krater angesammelt – ein Schatz für die Wissenschaft. Denn die Modelle, mit denen solche Einschläge vorhergesagt werden, benötigen Daten: Messwerte von Impaktsensoren oder auf die Erde zurückgeholtes Material. Der jüngste große Datensatz stammt von den Solarzellen des Hubble-Teleskops, die 2002 zum zweiten Mal ausgetauscht und danach auf der Erde untersucht wurden.
Im September 2018 konnte ein Team um DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Universität Oldenburg, TU Braunschweig und Fraunhofer EMI die NASA und die ESA davon überzeugen, mit dem ISS-Roboterarm Videos von der Außenhülle des Columbus-Moduls aufzunehmen. Darauf wurden nun mit einem am Fraunhofer EMI entwickelten automatischen Verfahren mehrere Tausend Krater vermessen, die kleinsten weniger als einen halben Millimeter, die größten etwa acht Millimeter im Durchmesser. Mit den neu gewonnenen Daten können zukünftige Missionen besser auf das Risiko solcher Einschläge vorbereitet werden.