Entfaltbares Bremssegel für Nanosatelliten
Um die Anzahl der im Orbit hinterlassenen, als Weltraumschrott bezeichneten Objekte zu begrenzen, müssen Satelliten nach dem Ende ihrer Mission aus der Umlaufbahn entfernt werden. Internationale Richtlinien, an denen auch das Fraunhofer EMI mitwirkt, sehen eine maximale Abstiegszeit von 25 Jahren vor. In höheren Umlaufbahnen ist der Widerstand der Restatmosphäre allerdings zu gering, um diese Abstiegszeiten zu gewährleisten. In diesem Fall benötigt
ein Satellit eine Vorrichtung für das De-Orbit-Manöver.
Ein solches entwickeln wir am Fraunhofer EMI für unseren Nanosatelliten ERNST. Das De-Orbit-Subsystem ist ein sogenanntes Bremssegel, das die Fläche des Satelliten vergrößert und so den Strömungswiderstand an der Restatmosphäre erhöht. Dazu wird eine 2,5 Quadratmeter große, mit Aluminium beschichtete Kunststofffolie durch das Entrollen von Bandstahlauslegern entfaltet. Im gefalteten Zustand findet das De-Orbit-System in einem Würfel mit zehn Zentimetern Kantenlänge Platz. Ein erstes Demonstrationsmodell, das gemeinsam mit der HPS GmbH entwickelt wurde, startete am 11. November 2018 mit der Rakete Electron der Firma Rocket Lab.
Verlässliche Ergebnisse dieser Erprobung im Orbit erwarten wir für den Sommer 2019.