Drohnenalarm: Können Hobbydrohnen den Flugverkehr gefährden?

Im deutschen Luftraum operieren etwa 400 000 Hobbydrohnen. Unbeabsichtigte Kollisionen mit Flugzeugen oder Hubschraubern sind vorprogrammiert.

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Die DJI Mavic 2 Zoom – eine repräsentative Hobbydrohne in der 1-Kilogramm-Drohnenklasse.
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Kollision einer Drohne mit einer Plexiglasscheibe.
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Mögliches Kollisionsszenario zwischen Drohne und Flugzeug.

Stille in Gatwick

Im Dezember 2018 ist es lange Zeit mucksmäuschenstill am Flughafen Gatwick, einem der zehn größten Flughäfen Europas. Was ist geschehen? Nach Drohnensichtungen in der Nähe des Flugfelds wurde der Flugverkehr für zwei Tage ausgesetzt. Wie gefährlich sind Hobbydrohnen für Flugzeuge und Hubschrauber? Diese Frage adressieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer EMI im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Vorhabens RumTrain.

 

Erste Ergebnisse

Im Vergleich zu Vögeln, deren Gefährdungspotenzial bekannt ist und in der Auslegung von Luftfahrzeugen berücksichtigt wird, weisen Drohnen aufgrund der verbauten Komponenten (zum Beispiel Batterien, Motoren, Kameras) höhere Steifigkeiten und Festigkeiten auf und verursachen somit im Kollisionsfall höhere Schäden. Zur Beurteilung des Schädigungspotenzials wurden im Rahmen von RumTrain verschiedene Komponenten einer Hobbydrohne vom Typ DJI Mavic 2 Zoom unter quasistatischen und dynamischen Bedingungen geprüft.

 

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass unter den ausgewählten Komponenten der Drohne (Batterie, Motoren, Kamera), die Batterie aufgrund ihrer hohen Masse und Steifigkeit das höchste Gefährdungspotenzial für Luftfahrtstrukturen birgt. Folgearbeiten werden daher darauf fokussieren, das Verhalten der Batterien unter Impaktbelastung prognosefähig zu simulieren, um einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Luftfahrt leisten zu können.