Eine Übertragung des SARS-CoV-2-Virus kann nicht nur über größere Tröpfchen erfolgen, die vor allem beim Niesen oder Husten ausgestoßen werden, sondern vor allem auch über sehr kleine Aerosolpartikel, die vorwiegend beim Sprechen oder Atmen entstehen. Dieser Übertragungsweg ist von großer Bedeutung, da sich Aerosolpartikel aufgrund ihrer langen Verweildauer in der Luft über weite Distanzen ausbreiten und sich somit insbesondere in schlecht durchlüfteten Innenräumen über die Zeit akkumulieren können.
Die Ausbreitung und Verteilung der Aerosole hängt dabei von den typischen Strömungsverhältnissen in den betrachteten Innenräumen ab, die in Flugzeugkabinen, Großraumbüros oder Klassenzimmern sehr unterschiedlich sind. Daher braucht es wirksame und praktikable Schutzmaßnahmen, die den Besonderheiten der entsprechenden Innenräume gerecht werden. Während Klimaanlagen in Flugzeugkabinen durch Zufuhr von Frischluft und entsprechend gefilterter Umluft einen wertvollen Beitrag zur Innenraumhygiene leisten können, verfügen nur die allerwenigsten Schulen in Deutschland über zentrale Lüftungsanlagen. Hier drängt sich somit die Frage auf, wie einer Anreicherung der Aerosolpartikel effektiv entgegengewirkt und somit das Infektionsrisiko gesenkt werden kann.
Daher haben wir mittels experimenteller Methoden, detaillierter Literaturstudien zu Atemaerosolen und komplexer numerischer Strömungssimulationen die Aerosolausbreitung am Beispiel eines Klassenzimmers näher beleuchtet: So konnten wir systematisch die Effektivität von Fensterlüftungsvarianten und vor allem auch die Wirkung eines Raumluftreinigers und den Einfluss seiner Positionierung auf die Aerosolkonzentration untersuchen.
Fazit
Die Untersuchungen zeigen: Raumluftreiniger und richtiges Lüften können die Aerosolkonzentration in Innenräumen deutlich reduzieren und somit das Infektionsrisiko signifikant senken. Mit Blick in die Zukunft sollte das Thema Raumlufthygiene einen entsprechenden Stellenwert in der Planung und Umsetzung von Um- und Neubauprojekten einnehmen – nicht nur für Schulgebäude.
Übrigens: Die entwickelten Methoden lassen sich grundsätzlich auch auf andere Innenräume anwenden, beispielsweise Theater, Supermärkte und Flugzeugkabinen.
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