Am Fraunhofer EMI wurden Fenster für die Rückkehr der Menschen zum Mond gegen Meteoroideneinschläge qualifiziert.
Auf langen Flügen durch den Weltraum ist es sinnvoll, Module für Astronautinnen und Astronauten mit Fenstern auszustatten. Dort können, wie auf der gesamten Außenwand, sowohl Mikrometeoroiden verschiedenster Größen, als auch in erdnahen Umlaufbanen zusätzlich Weltraumschrott einschlagen. Aufgrund ihrer hohen Bahngeschwindigkeit um die Sonne können auch wenige Millimeter große Teilchen erheblichen Schaden an Raumfahrzeugen verursachen. Damit die Besatzung auch bei solchen Kollisionen gut geschützt ist, müssen die Fenster, genau wie die restlichen Teile der Außenwand, vorab getestet werden.
Am Fraunhofer EMI wurden im Auftrag von Thales Alenia Space Fenstermodule für das Artemis-Programm getestet. Mit diesem Programm möchte die NASA gemeinsam mit ihren Partnern wieder zum Mond fliegen. Diese Fenster bestehen aus drei Schichten: Ganz außen befindet sich Quarzglas, das eine sehr niedrige Temperaturausdehnung hat und dadurch die starken Temperaturschwankungen im Weltall gut verträgt. Da Quarzglas spröde ist, ist eine zweite Schicht erforderlich, um die bei einem Impakt auftretenden hohen Energien aufzufangen. Diese Schicht ist aus Acrylglas und befindet sich in einigem Abstand hinter dem Quarzglas. Die dritte, innerste Schicht besteht ebenfalls aus Acrylglas mit einem Kratschutz auf der Innenseite. Diese Schicht muss dem Innendruck standhalten, der durch die Atmosphäre im Innern des Moduls entsteht, und darf daher bei einem Impakt nicht beschädigt werden.
In den Tests wurde die Widerstandsfähigkeit der Fenstermodule gegen Impakte von Mikrometeoroiden genau bestimmt. Darauf aufbauend können nun lagsrisiken für die Besatzung genau bewertet werden.