Die weitreichende Automatisierung von Satellitenintegration, -tests und -betrieb wird zu einem Schlüsselfaktor im Bereich New Space. Dabei kann Augmented Reality den Grad der Telepräsenz für komplexe Aufgaben der Fernunterstützung maximieren.
Im Zusammenhang mit der Entwicklung einer leistungsfähigen und flexiblen Nanosatellitenplattform für Erdbeobachtungsmissionen hat das Fraunhofer EMI ein modulares Softwareframework entwickelt, das die einfache, ferngesteuerte und automatisierte Steuerung einer heterogenen Satellitentest- und Betriebsinfrastruktur ermöglicht. Das System erleichtert die flexible Interaktion zwischen Testingenieur und verteilter Infrastruktur. Darüber hinaus optimiert es die Effektivität, Reproduzierbarkeit und Auslastung der Geräte, um schnelle Design-, Integrations- und Testzyklen oder eine digitalisierte Serienproduktion zu ermöglichen.
Das System hat sich während der Coronapandemie als besonders vorteilhaft erwiesen, da es eine effiziente Fernsteuerung und Überwachung der gesamten Laborausrüstung während umfassender Satellitenintegrations- und Testkampagnen ermöglichte. In Phasen, in denen eine manuelle Interaktion mit der lokalen Hardware unabdingbar war, erwies sich das System als sehr hilfreich, um eine umfassende Fernunterstützung zu ermöglichen.
In Kombination mit holografischen Headsets kann der Grad der Telepräsenz bei komplexen Fernunterstützungsaufgaben in einem industriellen Hightechumfeld deutlich erhöht werden. Während sich im Technikbereich vor Ort eine einzelne Person ganz auf die Installation einer bestimmten Hardware konzentrieren kann, können weitere Expertinnen und Experten in einer Videokonferenzsitzung assistieren. Dabei haben sie den vollen Zugriff auf die Telemetrie- und Befehlsschnittstellen. Augmented Reality ermöglicht hier eine kontextsensitivere Interaktion, wenn die Kameraperspektive auf die relevante Szene in Echtzeit geteilt werden kann, während der assistierende Ingenieur die Szene mit kontextspezifischer Dokumentation und interaktiven 3D-Assets ergänzt.