Im EMI Satellite Lab gibt es seit Frühjahr 2021 ein Reinraumlabor für die Arbeit an Raumfahrtprojekten. Derzeit findet dort die Integration des Flugmodells des EMI-Satelliten ERNST statt.
Seit Frühjahr 2021 hat das Fraunhofer EMI einen eigenen Reinraum für die Raumfahrtforschung. Reinräume werden in der Raumfahrtentwicklung benötigt, um die Reinheitsanforderungen für Optiken und Mechanismen während des Zusammenbaus von Flughardware und der Durchführung wichtiger Qualifikations- und Funktionstests vor dem Flug einhalten zu können. Schon kleinste Staubpartikel könnten die Leistungsfähigkeit empfindlicher Weltrauminstrumente beeinträchtigen. Die größte Quelle für Staub in der Raumluft sind in der Regel der Mensch und seine Kleidung. Daher gehören neben den Anlagen zur Filterung der Luft insbesondere auch spezielle Arbeitskleidung und Reinigungsprozeduren für Werkzeug und Material zum Betrieb eines Reinraums.
Der Reinraum am EMI entspricht der Klassifizierung ISO 7. Pro Kubikmeter Luft dürfen demnach nicht mehr als etwa 3000 Partikel größer als 5 Mikrometer enthalten sein. Dies stellt für die Projekte des EMI einen sinnvollen Kompromiss dar. Noch höhere Reinraumklassen, wie sie beispielsweise in der Halbleiterproduktion eingesetzt werden, erhöhen die Kosten für Bau und Betrieb signifikant. Für alle relevanten Arbeiten, insbesondere im Bereich New Space, ist die gewählte Klasse angemessen und eine signifikante Erweiterung der Möglichkeiten des EMI.
Zurzeit läuft die Systemintegration, also der Zusammenbau des EMI Nanosatelliten ERNST. Die Hauptnutzlast von ERNST ist eine Infrarotkamera zur Detektion von Raketenstarts. Zuvor wurde bereits die ISS-Nutzlast LisR, die in Kooperation von EMI und der EMI-Ausgründung ConstellR entstanden ist, im Reinraum erfolgreich integriert und getestet.