Das Jahr 2022 stand im Zeichen der finalen Integration des ERNST-Flugmodells. Dessen Auslieferung für den Raketenstart musste allerdings verschoben werden.
Das Jahr 2022 stand im Zeichen der finalen Integration des ERNST-Flugmodells. Dessen Auslieferung für den Raketenstart musste allerdings verschoben werden.
Gerne hätten wir an dieser Stelle über den Start von ERNST in den Orbit berichtet. Im vergangenen Jahr haben wurden am EMI die Subsysteme fertiggestellt und für die finale Integration und die Abnahmetests des Gesamtsystems vorbereitet. Ein Engpass bei den Startkapazitäten machte uns bislang allerdings einen Strich durch die Rechnung. ERNST startet als Teil einer Kooperation des BMVg mit dem US-Verteidigungsministerium in deren »Space Test Program«. Als Startsystem war ursprünglich die flugzeugbasierte LauncherOne vorgesehen, die aber nach einem Fehlstart und finanziellen Schwierigkeiten der Firma nicht mehr zur Verfügung steht. Stattdessen wurde ERNST zusammen mit anderen prominenten Kleinsatelliten aus Australien und dem Vereinigten Königreich auf die neue RS1-Rakete des US-Anbieters ABL Space Systems umgebucht. Nach einem Erstflug, der nicht von Erfolg gekrönt war, wird derzeit der zweite Startversuch vorbereitet. Für ERNST bedeutet das eine Verschiebung des Starttermins in den Sommer 2024.
Ein Ziel der ERNST-Mission ist es, das Potenzial des New Space, gekennzeichnet durch Konstellationen kleinerer Satelliten mit kurzen Entwicklungszeiten und neuen Startsystemen, für die Zwecke der Bundeswehr auszuloten. Insofern sind die aktuellen Verzögerungen durchaus repräsentativ für die Dynamik des Umbruchs der Raumfahrt, auch wenn wir auf diesen Aspekt gerne verzichtet hätten. Die zusätzliche Zeit nutzen wir für ausgiebige Tests des Satelliten in sogenannter Flat-Sat-Konfiguration, die einen umfangreichen Systemzugriff und einfach durchzuführende Anpassungen und Vervollständigung an den Komponenten erlaubt.